Auf den Spuren von Ernest Hemingway

Jacques Lupus - Autor aus Thüringen

oder Urlaub in der Karibik

© Jacques Lupus


14 Tage
im Caribe Star Princess
in der Dominikanischen Republik

"Der alte Mann und das Meer"
 habe ich als Jugendlicher immer wieder gelesen.
 Damals war es für mich ein Traum, da Urlaub zu machen,
 wo einst Ernest Hemingway seine berühmte Erzählung schrieb...
Ernest Hemingway

Haben Sie je schon von einen Fischer gehört, der einen Fisch an sein Boot spannte und mit ihm für drei Tage auf der See blieb?

E. Hemingway bei Dreharbeiten zum Film
 "Der alte Mann und das Meer"

Diese Erzählung "Der alte Mann und das Meer" von Ernest Hemingway zeigt
die Geschichte der Reise des alten Mannes.
Allein auf See fängt er einen Merlin und kann doch nicht mehr als die Gräten
gegen die Haie zu Wasser verteidigen.
Hemingway schließt seinen Roman mit den Worten:

"Der alte Mann schlief und träumte von den Löwen."

Der Ausgang der Erzählung ist schon typisch für sein damaliges Empfinden,
denn als junger Mann hätte er den Fisch nach einem Trophäenfoto
wieder dem Meer übergeben!
So wie er das oft tat.

Der moderne Klassiker läßt dem Leser die Farbe, die Beschaffenheit, die Größe der Karibik wahr werden, die Natur begreifen,
unter all den Erzählungen dieser Welt.

Die zwei Hauptdarsteller in diesem kurzen Roman sind der Fischer (der alte Mann) und der Fisch.
Der Fischer bereitet an Land alles vor, um auf seiner Reise aufs zum Meer gerüstet zu sein.
Am nächsten Tag startet er seine Reise zum Meer.
Hemingway schreibt:" ...während er ruderte, hörte er den sirrenden Ton fliegender Fische links des Wassers ....",
das war der einzige Ton, der und "das Eintauchen der Ruder.",

Liebe, Tod und Freundschaft sind in diesem kurzen Roman beschrieben.
Hemingway zeigt die Neigung des alten Mannes zum Meer und zum Fisch, der mit ihm durch Liebe, Tod und Freundschaft gegangen ist.
Der alte Mann denkt an die Fische als seine "Brüder," nicht als etwas, von dem er überleben muß.
Die Fische in der Cayuga See sind so schön, wie der weise alte Mann sie beschreibt.
Er ist ein wenig wie mein Vater in seiner Art. Er ist nicht nachvollziehbar.
Die Gewissenhaftigkeit seiner Arbeit zeigt uns, daß wir versuchen müssen diese zu halten, kommt sie nicht zu uns.
Freundschaft ist eins der Hauptthemen in dem Buch.
Und die Klarheit der Worte, die der alte Mann seinen Freunden mit dem hohen Respekt zollt, lese ich immer wieder gern.
Der alte Mann respektiert die Fische als seine Lieben, so wie wir den Bruder mögen, aber er muß sie töten, um zu überleben.
Ernest Hemingway:
" ... aber ich muß ihn töten, weil andere Leute ihn leiden lassen, um ihn langsam zu töteten."

"Der alte Mann und das Meer" ist eines meiner Lieblingsbücher, obwohl es nur über das Meer und die Fische spricht.
Ich möchte dieses Buch in einer Wertungsskala auf 10 setzen oder die Bewertung mit fünf Sternen wählen, weil es unverwechselbar ist.
Kein anderes Buch, das ich je gelesen habe, verschlang ich non Stopp wie dieses...

... ein Traum wird wahr! Als 17jähriger las ich das erste Mal Hemingway - als 57jähriger besuchte ich sein Schaffensareal  the old man and the sea ...

Nun erfüllte ich mir meinen Jugendtraum!
Ich fuhr zu dem alten Mann und zu seinen Freunden in die Karibik.

Eigentlich wollte ich zum
Hauptschauplatz, nach Cuba, fliegen,
aber schließlich landete ich an einem schönen Strand der Punta Cana in der
Dominikanischen Republik.


        "Eine traumhaft schöne Natur umgab mich."

... vierzig Jahre später!


Als Kolumbus die Insel auf seiner ersten Reise
entdeckte, nannte er sie    »La Espaniola«,
weil sie ihn an das Land seiner Geldgeber erinnerte.

Christoph Columbus brachte auch das aus Ostasien
stammende Zuckerrohr bei seiner zweiten
Amerikafahrt 1494 in die Neue Welt
und pflanzte es persönlich auf Hispaniola an.

Rasch stieg Zucker zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Karibik auf und mit ihm auch der aus dem Zuckerabfallprodukt Melasse gewonnene Rum. Der wohl größte Rum-Imageträger ist und bleibt Ernest Hemingway, der diesem Getränk in "Inseln im Strom" ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Doch die klassischen Rum-Cocktails in den legendären Hemingway-Bars Floridita auf Kuba oder der Bodeguita del Medio werden vor allem Touristen kredenzt.
Zum puren Trinken eignet sich der als Austriarum geschützte Rum weniger, wie ich als heutiger Autor in früher Jugend als begeisterter Leser von Seefahrerbüchern feststellte. Interessant ist auch die Tatsache, daß bei Seeleuten Katzen mit zusätzlichen Zehen als Glücksbringer gelten .
Ernest Hemingway hielt sich zwischen 50 und 80 von diesen Katzen mit 5 oder mehr Vorderzehen (normal sind 4 Zehen).
Nachfahren dieser Katzen leben noch heute in dem zum Museum umfunktionierten Haus des Schriftstellers.
Übrigens war es Hemingways Freund Gregorio Fuentes, Vorbild für den Fischer in "Der alte Mann und das Meer", der das kubanische Nationalgetränk "Mojito" erfunden hat, den genial einfachen Drink aus weißem Rum, braunem Zucker, Limonen, Mineralwasser und frischen Minzblättern.
Gregori Fuentes starb im Januar 2002 im Alter von 104 Jahren, 41 Jahre nach Hemingways Selbstmord (1961), 33 Jahre nach Spencer Tracys Tod, im Film „Der alte Mann und das Meer" von 1958 spielte Spencer Tracy die Hauptrolle, und 50 Jahre nach Erscheinen des Buches The old man and the sea.


Inzwischen gilt die geographische Bezeichnung Hispaniola.
Den westlichen Teil, insgesamt ein Drittel der Insel, nimmt Haiti ein, den Rest die Dominikanische Republik.
Mehrere Gebirgszüge bestimmen Landschaft und Klima der Insel.
Der größte ist die Cordillera Central.
Sie erstreckt sich von Ost nach West, wie der Name schon sagt, in der Mitte.
Ihr höchster Gipfel, der Pico Duarte, benannt nach Juan Pablo Duarte, dem Freiheitskämpfer, dem das Land seine Unabhängigkeit verdankt,
reckt sich 3175 Meter hoch.
Gen Norden läuft das Gebirge im landwirtschaftlich intensiv genutzten und dicht bevölkerten Cibaotal aus und erhebt sich wieder
bis zur Küste in der Cordillera Septentrional.
Sie besteht überwiegend aus Kalkgestein, das durch die Folgen von Wind, Regen und Hitze an manchen Stellen bizarre Formen angenommen hat.
In dieser Region wird Bernstein gefunden. Daher auch der Name der Küste, Costa del Ambar.
Erwähnenswert ich auch die Bucht von Samaná. Hier treffen sich jährlich die selten
gewordenen Buckelwahle, um sich zu paaren oder ihre Jungen zur Welt zu bringen,
was ein einzigartiges Naturschauspiel ist.

Entlang herrlicher Strände und Buchten liegen die wichtigsten Touristenorte:
Puerto Plata beziehungsweise Playa Dorada, Sosüa und Cabarete.

Mit herrlichen Palmenstränden und ganzjährig warmem Klima erfüllt die Dominikanische Republik die Urlaubsträume unterkühlter Nordeuropäer,
                                         wozu wir Thüringer nun einmal gehören.
Vor wenigen Jahren noch galt die zweitgrößte Republik des karibischen Archipels als touristisches Neuland.
Inzwischen gibt es kaum noch einen großen Reiseveranstalter, der die Dominikanische Republik nicht im Programm hat.

Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand:

Sonne, Strand und Meer
gibt es hier im Überfluß.

Playa Sosua


Kein Wunder also, daß sich die Republik im östlichen Teil Hispaniolas inzwischen
zum »Gran Canaria der Karibik« gemausert hat.


Nach einer guten Nacht und einem deftigen Frühstück stiegen wir in ein Mietauto von Europcar
und kamen überpünktlich am Flughafen von Frankfurt am Main an.
Nachdem wir eingecheckt hatten, aßen wir unsere Schnitten auf und waren froh, als der Flug endlich zur Insel Hispaniola startete.
In einem Airbus 330 der Gesellschaft LTU erreichten wir nach neun Stunden Flug den Flugplatz Punta Cana in der Dominikanischen Republik,
und als wir einen ersten Imbiß eingenommen hatten legten wir uns gegen 23.00 Uhr Ortszeit schlafen.
Zu Hause war es 5.00 Uhr früh. Wir waren also 22 Stunden auf den Beinen gewesen.

Als ich aufwachte war es 5.30 Uhr Ortszeit.
Ich stellte mich auf den Balkon und die Karibik empfing mich mit seiner aufgehenden Sonne in voller Schönheit.
25 Km weißer feiner Sandstrand mit Kokospalmen bewachsen und eine typische Atmosphären warteten auf uns.


Sonnenaufgang an der Punta Cana

Abendstimmung

Aber erst ging es zum Frühstück, wo bereits Juan, Jacinto und Rosa, die wir am Vorabend bereits kennen gelernt hatten, schon auf uns warteten.

"Comestate?" fragten sie uns freundlich.


"Muibien!"  war unsere Antwort, und unser schöner Urlaub nahm seinen Lauf.

Baden wie in der Badewanne in der azurblauen See, Sonne pur und überall Erholung life.
Täglich wartete schon Rosa auf mich, um mir ihr persönliches Wellnesspacket anzubieten.
Derart schnell hatten wir noch nie den so genannten Erholungseffekt erreicht!

Rosa - die Perle der Karibik

Im Reisebüro von 1 2 Fly buchten wir zwei Reisen in unserem Areal, um die Insel besser kennen zu lernen. Eine Reise nach Santo Domingo, der Hauptstadt der Republik, und eine Ausflugsreise in das Herz der Insel Hispaniola, wo es die Schönheit des Landes zu erkunden galt.

Santo Domingo - Perle der Karibik.
1496 von Christoph Kolumbus' Bruder Bartolomé gegründet ist die Stadt die älteste, von Europäern errichtete Stadt in der Neuen Welt.
Die älteste Kathedrale Amerikas (Grundsteinlegung 1521, eingeweiht 1540) barg die Gebeine von Kolumbus, die 1992 anlässlich der 500-Jahrfeier der Entdeckung Amerikas in den neuen Faro a Colón überführt wurden.
1538 wurde hier die älteste Universität Amerikas eröffnet. Die historische Altstadt ist seit 1990 Weltkulturerbe.

Als Columbus die Insel entdeckte, sein Bruder die Stadt Santo Domingo gründete, entwickelte sich die Region zum Zentrum der Kolonialisierung Mittelamerikas, die sie aber später an Mexiko verlor. 1844 erhoben sich die Dominikaner gegen alle Unterdrückung und gründeten die Dominikanische Republik.
Unser Reiseleiterin Carla leitete uns durch die Hauptstadt der heutigen Dominikanischen Republik,
wo Kolumbus einst auf seiner vermeintlichen Fahrt nach Indien landete. Dieser Ort ist das beste Beispiel für eine spanische Stadt in der Neuen Welt.

Der Entdecker selber verlieh der Insel ihren Namen, denn er kam hier am Ostersonntag an, am "Santo Domingo".
Er nannte die Insel "Hispaniola", was kleines Spanien bedeutet.

Geprägt von der Kolonialzeit hat sich Santo Domingo neben seiner Königsresidenz, Gotteshäusern, Klöstern und Plätzen auch eine Befestigungsanlage und die ersten Verwaltungsgebäude erhalten.
Carla erzählte uns aus vergangenen Zeiten, als die Stadt zu erblühen begann.
Und sie führte uns durch die Kathedrale, wo die Reste der Gebeine vonColumbus begraben liegen sollen.

Unser Ausflug in das Herz der Insel nahm jedoch einen völlig unerwarteten Lauf!

Eine Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2004 entstand am 13. September dicht östlich der nördlichen Kleinen Antillen.
Bei nur sehr langsamer Verlagerung schüttete sie zunächst größere Regenmengen auf die Inseln, auch auf unseren Urlaubsort Punta Cana
an der Küste Costa de Coco.

Das System konnte sich unter günstigen Bedingungen weiter formieren und am 14. September
zu einem Tropischen Sturm mit dem Namen "Jeanne" verstärken.
Diesen konnten wir schließlich am 16. September im Hotel Star Princess life miterleben!
Der Sturm streifte vorerst die Insel St.Croix mit Regenmengen zum Teil über 300 Liter pro Quadratmeter.
Danach gab es auf der Insel Puerto Rico erhebliche Überschwemmungen, da der Sturm die Insel direkt traf und überquerte.
Verbreitet fielen hier mehr als 250 Liter pro Quadratmeter und es lagen Spitzenwerte von mehr als 450 Liter in Camerio
sowie gewaltige 600 Liter aus Naguabo im Osten der Insel vor.

Zwischen den beiden Inseln Puerto Rico und
Hispañola erreichte der Sturm am 16. September
Hurrikanstärke.
Er überquerte Teile der Dominikanischen Republik
und schwächte sich dabei wieder zu einem
Tropischen Sturm und später am 17. September
zu einer Tropischen Depression ab.

Dabei schüttete "Jeanne" jedoch erhebliche Regenmengen auf die Insel, vor allem im Norden Haitis ereignete sich nur vier Monate
nach einer schweren Flutkatastrophe mit tausenden Toten erneut eine Flutkatastrophe mit verheerenden Folgen.
Es regnete ununterbrochen 60 Stunden. Regenmassen, die wir so noch nie erlebt hatten. Wolkenbruch pur ...

Zum 18. September erreichte die nur noch schwach
vorhandene Zirkulation wieder das Wasser an der
Nordküste der Insel und wurde erneut
zu einem Sturm heraufgestuft.
"Jeanne" zog unter leichter weiterer
Verstärkung Richtung südöstlichste Bahamas
weg und drehte mehr nach Norden ein.

In den Nachrichten erfuhren wir später, daß sich
am Abend (MESZ) des 20. September "Jeanne"
erneut zu einem Hurrikan verstärken konnte,
der am 23. September die Kategorie 2 auf der
Hurrikanskala erreichte.

"Jeanne" verstärkte sich noch weiter und bedrohte
nun vor allem die Ostküste Floridas.
Hier erlebten die Bewohner schließlich
den zweiten Hurrikan in Folge!

Hurrikan Jeanne hatte den wunderschönen Garten unserer Hotelanlage verwüstet, teilweise Dächer abgedeckt und Wohnanlagen beschädigt,
und er nahm auf den weiteren Urlaubsablauf aller Urlauber wesentlichen Einfluß. Da war Ohnmacht zu sehen, Empörung
und immer wieder die Freude, daß uns selbst nichts passiert war.

Nichts war wie es einmal war.
Alle Schönheit der ersten Tage war getrübt.
Palmen waren zu Hauf umgeknickt, der schöne Mangrovenwald war zerstört.
Eine Art Everglade - Landschaft war entstanden, durch die wir teilweise kniehoch durchwaten mußten.
Nach zwei Tagen war das sehr unangenehm, da das Wasser zu stinken begann.
Ganz zu schweigen von einer Infektionsgefahr durch herumschwirrende Mücken.

So oft es ging hielten wir uns in der Nähe des Strandes auf!
Hier wehte jetzt wieder eine frische belebende Briese, die Sonne trocknete alles und fleißige Dominikaner begannen
unseren Strandabschnitt in Eile gemütlich zu machen.

die Autogrammkarte

Bald war das Beachrestaurant wieder eröffnet,
und wir Urlauber konnten unsere restlichen Tage sorgenfrei verleben bei
Cubalibre, Pinacolada, Orangensaft sowie typischen Menues der Karibik. 


Respekt den Veranstaltern,
der Hotelleitung und dem Personal
des Hotels
Caribe Star Princess !

Mit unendlicher Freundlichkeit und Verständnis aller blieb insgesamt
eine gute Stimmung gewahrt.


... in der

Hotelanlage

unterwegs !

Meine Haut bräunte sich zusehends und mit einem Katamaran unter sicherer Führung des erfahrenen Seglers André
trauten wir uns sogar noch einen kleinen Trip auf die offene See.
Unser Strandabschnitt wurde cirka 300 m östlich von einem riesigen Riff geschützt, wo sich die Wellen bis zu 5 m hoch brachen.
Gemütlich saßen wir auf dem kleinen Katamaran und blickten zu den hohen Wellen.
Plötzlich tat sich die See auf und ein wunderschöner Merlin zeigte sich in seiner vollen Schönheit.

An dieser Stelle schloß sich für mich der Kreis.

Unser Urlaub neigte sich dem Ende entgegen und glücklich über die Erlebnisse und deren guten Ausgang landeten wir,
zwar verspätet, am 24. September in Frankfurt.
In der Dominikanischen Republik war das Benzin ausgegangen, und so mußten wir in Puerto Plata einen Zwischenstop zum Tanken einlegen.

am Strand
Es war insgesamt
ein Urlaub
der Superlative!
typisches Strandltreiben
Blick aus der Lobby - die "Bimmelbahn"

Hotel Caribe Star Princess   

in der wunderschönen Hotelanlage
freundliches Personal überall zum Album ! Menues in unendlicher Auswahl
typischer Sonnenaufgang
im Hintergrund gut zu sehen - Brandung im Riff
Abendstimmung
the rising sun - beach Punta Cana
Isle Hispaniola
Zu Hause traf ich eine alte Freundin und erzählte von unseren Urlaubseindrücken.
" Wer fährt schon im September oder Oktober in die Karibik?"
                  lachte sie und verabschiedete sich von mir.

Hurrikans über der Karibik