Als Mitarbeiter des technischen Außendienstes arbeitet
der Mensch zu DDR Zeiten oft in Sonneberg in der Firma Elektroinstallation Oberlind.
...
in EIO !
Hier gab es nahe des Grenzzaunes zu der Stadt Neustadt/ Coburg einen inoffiziellen
Aussichtspunkt inmitten des Neubaugebietes,
wo unter anderem viele Stasimitarbeiter wohnten, die die Grenze sicherten.
Es war in den Herbstferien 1989, und der Mensch hatte wieder in Sonneberg zu tun!
Der Mensch wiederholte seine Frage und bekam wieder keine direkte Antwort:
Weißt du Jungchen, ich stamme
aus dem Riesengebirge.
Da kenne ich mich aus, aber hier weiß ich das nicht.
Im Gespräch mit der alten Frau näherte sich ein Mann im Schlosseranzug,
legte sein Fahrrad vor das Auto des Menschen,
kam auf ihn zu und verlangte die Papiere.
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Schlossern zeige ich generell nicht
meinen Ausweis! antwortete der Mensch lustig. |
Unter großer Aufregung, seine Hände zitterten förmlich
vor Wut, holte der Mann seinen Stasiausweis aus seinem Blaumann
und hielt ihn dem Menschen unter die Nase.
Diesen Dienstausweis schaute sich der Mensch genau an...
Der vermeintliche Schlosser war Grenzkommandeur
und verlangte erneut die Papiere.
Unter solchen Umständen gab es kein Zurück mehr, und die Papiere
wurden übergeben. Diese schaute der Grenzkommandeur kurz an,
behielt sie in der Hand und fragte weiter:
Warum erkunden sie die Grenzsicherungsanlagen
in Sonneberg zur BRD?
Das tun wir nicht, entgegnete der Mensch.
Wir genießen lediglich den Fernblick nach Coburg und seiner Feste.
Ist es denn die Feste Coburg am Horizont?
Das interessiert mich überhaupt nicht! |
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entgegnete der DDR-Wachsoldat der innerdeutschen Grenze, nahm sein Fahrrad und verschwand, ohne den Menschen weiter zu behelligen.
Im gleichen Herbst, am 09. November 19889, fiel die Mauer in Deutschland, und der Mensch besuchte natürlich als erstes die Feste Coburg, die er schon so oft aus der Ferne gesehen hatte, und er schaut zurück auf die Vergangenheit.
© Jacques Lupus