Essen in Deutschland

© Jacques Lupus

Erst vor kurzem hat die Bundesregierung festgestellt, dass es uns Deutschen viel zu gut geht.

Es ist schon richtig, wenn behauptet wird, dass wir Deutsche zu den fettesten Europäern gehören.
Wir fallen auf!
Im Urlaub besonders. Und wir werden gleich nach den Amerikanern eingeordnet.
Das ist natürlich das Schlimmste, was uns passieren konnte.

Trotzdem sollten wir uns deshalb nicht den Appetit verderben lassen.
Wir müssen nur lernen, kalorienbewusst zu kochen.
Hier liegt des Rätsels Schlüssel.

Selbst neige ich zu Adipositas und gebe nur mir selbst dafür die Schuld!

Andererseits sind es jedoch Einflüsse im Familienverbund, und eigentlich gibt es nur eine einzige Regel. Viel ist nicht immer gut.
Wenig kann oft besser sein. Das gilt besonders für das Essen.

In meinen sechzig Lebensjahren bin ich in ganz Deutschland unterwegs gewesen!
Seit den neunziger Jahren Gott sei Dank grenzenlos.
Zu Hause in der Mitte Deutschlands habe ich die Altmark kennen gelernt,
Norddeutschland durchreist, Süddeutschland besucht, die Bodenseeregion schätzen gelernt.
Die Deutschen haben regional ihre Gewohnheiten, ob in Cuxhafen, Rostock, Berlin, Essen,
Dresden, Köln, Würzburg, Stuttgart, München oder Koblenz.
Aber eins haben sie alle gemeinsam! Es wird gern geschlemmt.
Nun ist es natürlich schwer, ein typisches Menü zu beschreiben.


Meine Großmutter Helene war eine begnadete Köchin!

Ihr Lieblingsrezept war

Hirschmedaillons
mit Balsamico-Zwetschgen

Hier das Rezept für vier Personen, das ich in ihrem persönlichen Küchenbuch fand:

600g ausgelöster Hirschrücken
Salz, Pfeffer
4 zerdrückte Wacholderbeeren
250g getrocknete Zwetschgen
2 EL Zucker, 40 ml Portwein, ¼ l Rotwein
40g kalte Butter
4 El Öl
3 EL Balsamico-Essig

Zubereitung:
Zwetschgen 20 Minuten in Wasser einweichen, abtropfen und halbieren.
Zucker in einer Pfanne auflösen, mit Portwein und Rotwein ablöschen und auf die Hälfte reduzieren. Kalte Butter mit einem Schneebesen unterrühren, Balsamico hinzufügen und Zwetschgen in diesem Sud erhitzen. Hirschrücken in acht gleiche Teile schneiden, mit Wacholder, Salz und Pfeffer würzen. In heißem Öl von allen Seiten anbraten. Im vorgeheizten Backofen bei 120 °C, ca. 30 Minuten reifen lassen.
Hirschmedaillons auf Tellern anrichten, Balsamico-Zwetschgen rundherum legen.

Wer lieber Rotkraut als Zwetschgen mag,
kann auch die folgende Beilagenvariante probieren.


800 g Rotkohl
2 Zwiebeln
2 EL Sonnenblumenöl (Klassisch: Gänse- oder Griebenschmalz)
150 ml Holundersaftsaft
1 El Johannisbeer- oder Preiselbeergelee
½ TL Meersalz
½ Tl Lebkuchengewürz
2 EL Balsamico Essig


Das Kraut waschen und putzen.
Den Kopf vierteln, den Strunk entfernen und in feine Streifen schneiden.
Die Zwiebeln fein würfeln und in dem Öl glasig dünsten. Den Holundersaft, ½ TL Salz,
das Lebkuchengewürz und den Rotkohl hinzufügen.
Alles zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 15 Min. kochen lassen.
Das Johannisbeergelee zugeben und noch etwa sieben Minuten dünsten

(das Kraut sollte fest bleiben). Das Kraut nun mit dem Essig würzen und abschmecken.
Als Dessert passt dazu Frischkäse mit Preiselbeeren.
Einfach einen Becher Frischkäse, zwei Esslöffel Preiselbeergelee und 50 ml Milch in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen zu einer glatten Masse verrühren.

Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit.

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Die Großmutter

Großmutter Helene hatte so
ihre tägliche Weisheiten
an den Mann zu bringen.
   

Sie lehrte mich die Namen
der fünf Erdteile, das Weinbrauen,
die Kochkunst und vieles andere mehr.

Sie war eine begnadete,
für mich schon heilige, Frau!

Noch heute habe ich den Duft
ihrer selbstgebackenen
Pfanne mit Trockenpflaumen
oder den Geruch von Sauerkraut
und Gurken in der Nase.

  " Was ist das Süßeste
   im Leben?"
fragt sie mich:
" Das Süßeste im Leben ist der Schlaf! "