Inzwischen baut Polen als EU Mitglied
mit am europäischen Haus.

Urlaub in einer
der schönsten Regionen
Europas - den Masuren

Der Name Polen kommt vom westslawischen Stamm der Polanen,
die sich nach dem Zerfall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert
im Gebiet der heutigen Wojewodschaft Großpolen um Posen und Gniezno, zwischen den Flüssen Oder und Weichsel, niederließen.

Nach einer wechselvollen Geschichte grenzt das Land heute
im Norden an die russische Exklave Kaliningrad und an Litauen,
im Osten an Weißrussland und die Ukraine, im Süden an die Slowakei
und Tschechien sowie im Westen an Deutschland.

Das Land hat eine etwa 500 km lange Ostseeküste.

© Jacques Lupus

Ehemalige deutsche Ostgebiete gingen durch den zweiten Weltkrieg an Polen verloren.

Besonders schön ist die Landschaft der Masuren.
Die im Norden Polens gelegenen Region liegt in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Der inoffizielle Name Masurenland kam im 18. Jahrhundert auf.
Viele (meist protestantische) Masuren aus Masowien suchten Schutz im evangelischen Herzogtum Preußen, daraufhin Masurenland genannt.
1945 wurde Ostpreußen in die beiden heutigen Teile Oblast Kaliningrad und Woiwodschaft Ermland-Masuren gespalten.
Seither ist Masuren die größte Seenlandschaft Polens.

Das Gebiet wurde ursprünglich von den pruzzischen Galindern bewohnt und im 13. Jahrhundert während der Baltischen Kreuzzüge vom Deutschen Orden erobert. Masuren gehörte in der Folgezeit zum östlichen Deutschordensland (ab 1525 Herzogtum Preußen), welches seit dem Zweiten Frieden von Thorn 1466 bis zum Vertrag von Oliva 1660 unter polnischer Ober- bzw. Lehnshoheit stand. Die Bevölkerung setzte sich aus christianisierten und germanisierten Prußen, Siedlern aus dem polnischen Masowien, sowie deutschen Kolonisten zusammen.
Neben Deutsch als Verkehrssprache wurde teilweise auch Masurisch gesprochen, eine polnische mit deutschen Lehnworten durchsetzte Mundart,
die ab dem 19. Jahrhundert immer mehr zugunsten der deutschen Sprache aufgegeben wurde.

1226 bat der polnische Teilfürst Konrad von Masowien den Deutschen Orden um Hilfe gegen die heidnischen Pruzzen,
die damals auch Masuren besiedelten.

Im Gegenzug gewährte er ihnen im Einverständnis des Papstes und des römisch-deutschen Kaisers das Recht,
das von den Pruzzen eroberte Land zu behalten.
Im 13. Jahrhundert unterwarf der Deutsche Orden die baltisch-prussischen Stämme der Sudauer und Galinder und siedelte die Sudauer
nach dem Samland um. In das Gebiet der Masuren wanderten Siedler aus Westfalen und Niedersachsen ein,
die der Deutsche Orden angeworben hatte. Am 15. Juli 1410 wurde der Deutsche Orden in der Schlacht
bei Tannenberg von Polen-Litauen vernichtend geschlagen. Im Ersten Frieden von Thorn wurde das heutige Masuren dem Deutschen Orden
unter polnisch-litauischer Oberhoheit belassen. 1525 wurde der Ordensstaat, zu dem Masuren gehörte,
auf Anraten Luthers protestantisch und unter Albrecht von Brandenburg-Ansbach in ein weltliches Herzogtum umgewandelt.

In der späten Ordenszeit bzw. der frühen Zeit des Herzogtums Preußen wurden die bisher dünn besiedelten Teile Preußens mit Litauern
(Preußisch Litauen) und Masowiern (Masuren) besiedelt, die nach der Reformation die Verbindung zu ihren katholisch gebliebenen Volksgenossen abreißen ließen. 1660 erkannte der polnische König im Frieden von Oliva die Unabhängigkeit des Herzogtums Preußen mit Masuren unter den Hohenzollern an. Das Herzogtum Preußen wurde 1701 zum Königreich Preußen.

Um 1875 gebrauchten etwa 66 % der damals etwa 400.000 Bewohner Masurisch bzw. Polnisch. 34 % der Bewohner waren deutschsprachig.
Im Rahmen der Volkszählung von 1910 gaben etwa 29 % der Bewohner Masurisch, 13 % Polnisch und 58 % Deutsch als Muttersprache an.
Während des ersten Weltkrieges fanden hier die Schlacht bei Tannenberg
(26.-31. August 1914), die Schlacht an den Masurischen Seen
(6.-14. September 1914) sowie die Winterschlacht in Masuren (7.-27. Februar 1915) statt.

Nach dem Ende des Krieges erhob Polen Anspruch auf Masuren.
In der Volksabstimmung, die aufgrund der Vertragsbestimmungen von Versailles in den Regierungsbezirken Allenstein sowie Gumbinnen
unter der Aufsicht einer interalliierten Kommission abgehalten wurde, entschied sich am 11. Juli 1920 die Mehrheit der Bevölkerung
(363.159 Stimmen (97,86 %) für den Verbleib bei Deutschland.
Nur 7924 Stimmberechtigte
(2,14 %) votierten für Polen bei 80 % Wahlbeteiligung.
Im Rahmen der Volkszählung von 1925 gaben 82 % der Bewohner Masurens Deutsch, 11 % Polnisch und 7 % Masurisch als Muttersprache an.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam Ostpreußen 1945 zu Polen und Russland.
Im Januar 1946 führte die Volksrepublik Polen eine Volkszählung durch.
Etwa 160.000 Bewohner wurden als sog. "Autochthone" erfasst und erhielten
- mit der Auflage des Nichtgebrauchs der Deutschen Sprache und der Ablegung deutschsprachiger Vor- bzw. Familiennamen - ein Bleiberecht.

Die übrigen Bewohner Masurens wurden als "Deutsche" eingestuft und mussten bis auf wenige Ausnahmen Masuren verlassen.

In den Folgejahrzehnten, insbesondere in den 70er und 80er Jahren, übersiedelten viele der masurischen Autochthonen als Spätaussiedler
in die Bundesrepublik. Heute bildet das südliche Masuren zusammen mit dem Ermland die Woiwodschaft Ermland-Masuren
(polnisch Warminsko-Mazurskie).

Die Bewohner Masurens waren zum Ende des Zweiten Weltkriegs mehrheitlich Lutheraner.
Aufgrund der Flucht und Vertreibung der Deutschen und durch Ansiedlung von mehrheitlich katholischen Polen stellen die Protestanten
heute nur eine kleine Minderheit. Viele Kirchengebäude sind daher von der katholischen Kirche übernommen worden.

Urlaub mit dem Fahrrad in den Masuren wird in deutschen Reisebüros
immer wieder als der Insidertip verkauft.

 

Und hier mein kulinarischer Tip!

Schmorkohl mit Schweinebraten
und Kartoffeln

Dieses Gericht stammt aus Ostpreußen
und ist heute in Polen die Spezialität überhaupt.

Zutaten für 4 Personen

1000 g Schweinefleisch (Schweinehals empfohlen)
1400 g Weißkohl
600 g Kartoffeln
etwas Majoran, gerebelt
2 Becher Crème fraiche oder Schmand
2 m.-große Zwiebel
(n)
2 m.-große Karotte
(n)
etwas Saucenbinder für dunkle Soßen, etwas Petersilie,
Salz und Pfeffer, etwas Butterschmalz und etwas Schweineschmalz

 

Zubereitung

Das Schweinefleisch in etwas Butterschmalz kräftig von allen Seiten anbraten.
Nach dem Anbraten mit Salz, Pfeffer und Majoran einreiben.
Den Braten in einen Römertopf geben, bis ein bisschen mehr zur Hälfte mit Wasser füllen.
Die Zwiebel vierteln, die Karotte in ca. 4 Stücke schneiden und zugeben.
Den Deckel auflegen und im vorgeheizten Backofen ca. 90 Min. garen.

Währenddessen den Weißkohl schneiden, das Schweineschmalz in einem Edelstahltopf erhitzen.
Den geschnittenen Weißkohl zugeben und ca. 1 Stunde garen.
Dabei ständig rühren. Den Kohl warmstellen.
Jetzt werden die Kartoffeln zubereitet.
Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden, in leicht gesalzenem Wasser kochen.
Das Wasser abschütten, die Kartoffeln mit etwas Petersilie würzen.
Den Braten herausnehmen, in Scheiben schneiden.
Den Fond durch ein Sieb in einen kleinen Topf geben und erhitzen.
Die Crème fraiche
(oder Schmand hinzufügen).
Bei Bedarf die Soße mit etwas Soßenbinder für dunkle Soßen andicken.
Das Fleisch auf eine Platte anrichten, den Kohl und die Kartoffeln in einer Schüssel anrichten.
Die Soße in eine Saucerette geben und ebenfalls anrichten.

Besonders beachten:

Heiß servieren.

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Der Nachbar

Jeder soll das seine tun, und jeder soll das Seine richtig tun.
Immer wieder sehen wir täglich, wohin es führt, wenn sich Völker
in die Angelegenheiten anderer Völker mischen.
Und ich selbst denke, daß man bei sich selbst anfangen muß, wenn
man will, daß das Volk, dem man angehört, sich verändert!
Ich habe es stets so gehalten;
und ich ging seither zu mir selbst in die Schule, und ich habe
versucht, mich nicht einzumischen, was mir schon recht gut gelang.
Aber immer wieder verleitet es mich, mich doch einzumischen:
Denn aus gewissen Regeln, die nun mal existieren, geht hervor,
daß man sich einmischen muß.
Nun denke ich nach allerlei Erkenntnissen, daß ich mich wohl
immer weniger einmischen werde, und ich hoffe, daß es mir nun
ganz und gar gelingen wird, mich nicht mehr zu vermischen.